gebenedeit
gebenedeit ist die Ende 2017 gegründete literarisch-liturgische Band von Lydia Haider, Josua Oberlerchner und Johannes Oberhuber. Seit 2021 rührt nunmehr Vinzenz Gideon Landl die Marschtrommeln. Die Texte Haiders stehen im Zentrum der sich als liturgisch inszenierenden Formation. Erschaffen wird eine ganze Messe, operiert wird nicht mit feiner Klinge, sondern mit schwerem Geschütz, so setzen sich Metallbeats und dröhnende Bässe musikalisch durch, um den Weg für Haiders biblische Sprache zu ebnen
gebenedeit kommt vom lateinischen benedicere, meint wörtlich gut sprechen und bedeutet soviel wie segnen oder lobpreisen. Im Sprachgebrauch wird gebenedeit wohl am häufigsten im katholischen Kontext - konkret im Ave Maria - gebraucht. Dort wird es ähnlich wie andere Wörter in der christlichen Liturgie an immergleicher Stelle wiederholt, undeutlich dahinrezitiert. Es bekommt den Charakter eines Patterns, das den Textfluss gliedert und einen musikalischen Rahmen erzeugt. Auf ihre ganz eigene Art macht sich Haider diesen liturgischen Rhythmus zu eigen. Stellenweise erinnert es an ein Mantra, dann wieder an eine Verfluchung oder an eine Anbetung auf basalster Ebene. Mit Instrumenten wird dies in ein unkonventionell gehaltenes Konstrukt aus Stimme, Schlagzeug und Bass transformiert. Musikalisch/stilistisch sind die Nummern sehr unterscheidlich, die jedoch zusammengehalten werden von der Textlastigkeit, dem Pattern-Charakter und der trotzigen Nonkonformität.
gebenedeit kommt vom lateinischen benedicere, meint wörtlich gut sprechen und bedeutet soviel wie segnen oder lobpreisen. Im Sprachgebrauch wird gebenedeit wohl am häufigsten im katholischen Kontext - konkret im Ave Maria - gebraucht. Dort wird es ähnlich wie andere Wörter in der christlichen Liturgie an immergleicher Stelle wiederholt, undeutlich dahinrezitiert. Es bekommt den Charakter eines Patterns, das den Textfluss gliedert und einen musikalischen Rahmen erzeugt. Auf ihre ganz eigene Art macht sich Haider diesen liturgischen Rhythmus zu eigen. Stellenweise erinnert es an ein Mantra, dann wieder an eine Verfluchung oder an eine Anbetung auf basalster Ebene. Mit Instrumenten wird dies in ein unkonventionell gehaltenes Konstrukt aus Stimme, Schlagzeug und Bass transformiert. Musikalisch/stilistisch sind die Nummern sehr unterscheidlich, die jedoch zusammengehalten werden von der Textlastigkeit, dem Pattern-Charakter und der trotzigen Nonkonformität.
Lydia Haider
Chefpredigerin*1985 in Steyr, lebt in Wien und Berlin. Schriftstellerin (freiberuflich seit 2015). Studium der Germanistik und Philosophie, Mutter zweier Kinder. Außerdem: Chefpredigerin der Musikkapelle gebenedeit.
Unterrichtstätigkeiten an der Universität für Angewandte Kunst Wien, an der Universität für Bildende Kunst Wien und an der schule für dichtung.
Theaterarbeiten etwa für die Volksbühne Berlin, das Volkstheater Wien, die Salzburger Festspiele oder das Stadttheater Bern.
Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt: Näher zu thee, hehr Beidltum
(Österreich) in der Kölner Parasitenpresse. Demnächst: SCHÄNDER. Roman.
2020 Ingeborg Bachmann-Publikumspreis.
Vinzenz Gideon Landl
Elektronisches Geleit*1995 in Gallneukirchen geboren, studierte elektroakustische und experimentelle Musik an der mdw in der Abteilung Elektroakustik. Er ist Kulturmanager (KLANGfestival, Kulturpool Gusental), Tontechniker, Musiker in den Bandprojekten gebenedeit sowie CRVNG produziert KUPFpodcasts
Johannes Oberhuber
Orgel Untermalung*1988 in Linz, macht gerne Grafiken (KLANGfestival), Musik (gebenedeit, u.a.), beschäftigt sich mit alten Schablonendruckern (Obsolet
Studio) und arbeitet in einer Schule.

